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Spielsucht – Pathologisches Spielen – Beim Pokern

Pathologisches Spielen:
Es stimmt, Pokern kann für einen pathologischen Spieler zu einem Problem werden. Es stimmt, Pokern vermittelt den Eindruck, als könne man mit wenig Einsatz viel Gewinn erzielen.

Es stimmt, ein Mensch mit einer Störung der ICD-10 Klassifikation sollte es lassen. Aber es stimmt auch, dass es ungeheuren Spaß machen kann. Dennoch sollte sich jeder Spieler, der gut mit den Risiken umgehen kann, der Verantwortung bewusst werden und wissen, dass es Menschen gibt, die das nicht können. Ebenso wie ein Mensch, der gerne mal zum Abendbrot ein Glas Rotwein trinkt, wissen muss, dass er einem alkoholkranken Freund keinen Wein aufnötigen sollte.

Um den Unterschied zwischen dem „gesunden“ Spielen und dem pathologischen Spielen zu begreifen, wollen wir uns diese Störung der Impulskontrolle genauer ansehen. Es sei jedoch jetzt schon darauf hingewiesen, dass ein Mensch mit diesem Problem ohne professionelle Hilfe immer eine Möglichkeit findet, seiner Obsession nachzugehen.

Es ist ja im Prinzip egal, ob er seine Existenz online beim Pokern verspielt oder an einem Spielautomaten in der Kneipe nebenan. Wie viele Männer kannte ich in meiner Jugend, die ihre ganze Lohntüte am Sonntag nach Dinslaken zur Rennbahn getragen haben und mit leeren Taschen nach Hause gingen. Es gilt die Krankheit zu erkennen und zu behandeln und nicht allen Nichtkranken den Zugang zu verwehren. Man verbietet ja auch keine Erdnussschokolade, weil es viele Menschen mit einer Nussallergie gibt.
Umgangssprachlich „Spielsucht“ genannt, spricht der Psychologe von „pathologischem“ oder „zwanghaften“ Spielen. Ein Mensch mit dieser Störung ist unfähig dem Impuls zum Glücksspiel oder Wetten (egal ob Pokern, Bingo, Rennbahn, Rubbellos oder Lotto) zu widerstehen. Dabei sind ihm die Folgen völlig egal, ein Hinweis auf Einsicht ist sinnlos. Man geht in Deutschland etwa von 200.000 Betroffenen aus.

Die Krankheit ist als „abnorme Gewohnheit“ und „Störung der Impulskontrolle“ verwandt mit der Kleptomanie (zwanghaftes Stehlen) und der Pyromanie (zwanghaftes Legen von Bränden). Das exzessive Spielen eines Manisch-Depressiven gehört streng genommen nicht dazu, da es nur in manischen Phasen auftritt und nur ein Symptom der Grunderkrankung darstellt.

Wie bei allen Suchterkrankungen wird es in dem Moment zum Problem, wenn es auch die Zeiten außerhalb des Spiels zu dominieren beginnt. Wenn ich also zur normalen Arbeit gehe und mich während der Zeit nur damit beschäftige, wie ich das Startkapital für das „eigentliche Leben“, das Spiel zusammen bekommen kann, fängt das Dilemma an. Der zwanghafte Spieler denkt den ganzen Tag darüber nach, wie er seine Erfolgsaussichten steigern kann, wie er sein Startkapital aufstocken kann und wie er die Zeit bekommt dem Spiel nachzugehen. Er verheimlicht vor Freunden und Familie seine Aktivitäten und ordnet jede soziale Verantwortung seiner Sucht unter.

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