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Schlechte Angewohnheiten beim Poker: Teil 1

schlechte-poker-angewohnheitenGanz ohne Zweifel hat jeder Poker Spieler schlechte Angewohnheiten, die ihm und einem guten, gewinnbringenden Spiel immer wieder mal im Wege stehen. Diese Schwächen offenbaren sich häufig dann, wenn es mal nicht so gut läuft und schon die Summe kleiner Pots, um die man spielt, für den zumindest kostendeckenden Abschluss einer Pokersitzung nicht mehr ausreichen.
Damit sind nicht die Tells gemeint, die man selber hat. Daran kann man arbeiten. Hier steht das eigene Verhalten am Pokertisch im Mittelpunkt, die Besonderheiten, die einen Spieler an manchen Tagen unversehens in Teufels Küche bringen. Einige davon werden hier vorgestellt, von denen wiederum die meisten beim Online-Poker beobachtet wurden.

Es beginnt immer mit der Auswahl der Startkarten. Viele spielen gleichfarbige (suited) Karten, ungeachtet des Wertes, den sie repräsentieren, sehr gern in der Mischung Bild/kleiner Kartenwert. Da sieht man dann so wunderbare Kombinationen wie Kd 4d. Qs 5s oder Th 2h. Auf Nachfrage, warum der Spieler gegenüber auf diese Hand gesetzt hat, bekommt man immer dieselbe Antwort: ‚Die Karten waren suited.’
Der Spieler der mit Th 2h ins Rennen ging und seinen Flush auf dem River rechtzeitig fertig hatte, verteidigte seinen loosen call mit dem Hinweis, dass schließlich Doyle Brunson damit die World Series gewonnen habe.
Ja, stimmt! Aber das war erstens im Heads-Up und zweitens muss man das spielen können.
Suited Hands werden häufig überschätzt aber immer auch gern gespielt, da man mit einem fertigen Flush gute Chancen hat, den Pot zu gewinnen. Und außerdem spielen die Profis im Fernsehen das ja auch so.
Für den Gegner allerdings ist es ausgesprochen ärgerlich, wenn irgendwer am Tisch mit Jc5c eine Standard-Bet callt und sich über die Setzrunden bis zum Schluss ohne jemals ausreichend weit vorne zu sein einen Jack-High-Flush zieht und das eigene solide Damen-Paar abhängt.
Spielt man sein Spiel nach Sklansky’s Pokertheorie, darf man sich in solchen Situationen sogar freuen, denn immer, wenn der Gegner einen Fehler macht, so Sklansky, hat man selber gewonnen – langfristig. Der Pokerlehrsatz von Sklansky ist ausgezeichnet, keine Frage, aber ich kenne keinen, dem es an dieser Stelle gelungen ist, Freude zu empfinden.
Ein gutes hats aber dann doch noch: Wenn man zum ersten Mal die Startkarten eines Gegners im Showdown gesehen hat, und es ist wie im beschriebenen Beispiel Jc 5c, fällt es schon wesentlich leichter, ihn in künftigen Runden richtig einzuschätzen.
Beim Poker kauft man ständig Informationen. Allerdings gibt es keine Preisvergleiche. Der Preis stimmt dann, wenn der zu erwartenden Gewinn im richtigen Verhältnis zum Einsatz steht.