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Floating oder Continuation Bet ?

Ob man nun ein Freund des Floating ist, oder sich lieber auf die gute alte Continuation Bet verlässt, um seinen Gegnern ein weniger leichtes Ziel zu bieten, ist erst mal nebensächlich. Beide Ansätze haben ihre Anhänger zurecht, sind sie doch sinnvolle Moves beim Poker. Sparsam eingesetzt gewinnen sie immer mal wieder einen kleinen Pot und helfen, die Bankroll im Plusbereich zu halten.

So eignet sich die Continuation Bet ausgezeichnet, um zu überprüfen, wo man mit seiner Hand steht. In der Regel war der Spieler, der nach dem Flop die Continuation Bet ansetzt, auch der einzige Raiser vor dem Flop, hat dann aber den Flop verpasst. Da zuvor keine nennenswerten Aktionen gelaufen sind, kann er zurecht davon ausgehen, dass die übrigen in der Hand verbliebenen Mitspieler den Flop ebenfalls nicht erwischt haben. Seine Chancen stehen also ganz gut, den Pot gleich hier mit dieser sogenannten Continuation Bet einzustreichen. Bekommt man wider erwarten Gegenwehr, muss man die Hand entweder aufgeben oder entsprechend reagieren.

Beim Floating versucht man als Spieler in der Hand zu bleiben, auch wenn man nach dem Flop ziemlich sicher ist, nicht über die beste Hand zu verfügen. Die Hand sollte Idealerweise also noch über genügend Potenzial verfügen, sich kräftig zu verbessern, damit man beim Showdown nicht mit leeren Händen dasteht.

Betrachtet man beide Moves so nebeneinander, sind die Ähnlichkeiten offensichtlich. In beiden Fällen wird mit der schlechteren oder einer ziemlich wertgeringen Hand eine Wette gebracht oder gehalten mit dem Gedanken, dass man den Pot vielleicht noch irgendwie klarmachen kann auf den noch ausstehenden beiden Straßen Turn und River.

Allerdings steckt ein wenig mehr dahinter. Einsatz und Spielart sowohl der Continuation Bet als auch des Floating sind klar umrissen. Wie bei jedem theoretischen Ansatz ist es wichtig, was man mit welchen Mitteln erreichen kann und will. Es macht keinen Sinn zu floaten wenn man den Pot nicht direkt gewinnen will. Und eine Continuation Bet mit einem starken Draw ist viel mehr ein Semi-Bluff, da das Verbesserungspotenzial das Spielen eines wesentliche größeren Pots nahe legt.

Und doch sieht man heutzutage viele Spieler, an Cash-Game Tischen oder in Turnieren, die callen und wetten was sie können um sich dann mit Glück und Durchhaltevermögen bis zuletzt die beste Hand zu kaufen. Früher nannte man den einen oder anderen dieser Spieler Calling-Station. Von denen gibt es allerdings heute nicht mehr so viele. Heute trifft man auf floatende Conti-Better.
Alles verändert sich. Wer gewinnen will, sucht neue Möglichkeiten, seine Gegner auszuspielen und findet sie meist im Spielansatz zwischen loose und aggressiv und undurchschaubar und in manchen Fällen auch einfach nur unbezahlbar.