Floating
In der Übersetzung des englischen Begriffs Floating „to float“ finden sich solche Beschreibungen wie gleiten, schweben, treiben. Das trifft es zwar nicht ganz, aber wer auch immer wann auch immer einen Float-Versuch startet, findet sich in einer ähnlichen Situation wieder, einer Situation, in der man sich erst einmal im luftleeren Raum befindet. Deshalb sollte man es bei einem ernsthaften Floating-Versuch mit nicht mehr als einem Gegner zu tun haben, und dieser sollte Idealerweise auch noch recht gut lesbar sein.
Grundsätzlich beschreibt man mit dem Begriff Floating einen einfachen Call auf dem Flop, auch wenn man zu diesem Zeitpunkt nicht über die beste Hand verfügt. Es ist eben der Moment, in dem man der Möglichkeit, dass der Gegner ‚nur’ eine Continuation-Bet setzt, genug Raum gibt, um gemeinsam mit den eigenen guten Karten diese Bet zu callen und zu schauen, was passiert.
Die damit verbundenen Vorteil sind zum Einen, das man die Potgröße kontrollieren kann und zum Anderen sieht man die Turnkarte zu eben diesem Preis. Daran schließt sich dann die Möglichkeit an, nach dem Flop selbst aktiv zu werden und mit Bet oder Raise auf dem Turn den Pot zu gewinnen.
An dieser Stelle wird auch deutlich, weshalb man einen guten Read auf seinen Gegner braucht. Es muss klar sein, dass dieser von seiner Spielanlage her in der Lage ist, auch eine gute Hand zu folden, wenn das Board entsprechende Gefahr bei einem Verbleib in der Hand signalisiert.
Wer nach dem Flop die gegnerische Wette callt, auch, wie oben beschrieben, mit der möglicherweise schlechteren Hand, spielt einen Bluff. Da stellt sich obendrein die Frage, ob es nicht sinnvoller wäre, gleich zu raisen und den Pot klar zu machen.
Ein Bluff macht hier dann Sinn, wenn die gegnerische Bet eine Continuation-Bet war und klar ist, dass nichts getroffen wurde. Hält der Gegner hier ein Overpair oder einen starken Draw, wird er zumindest den Turn sich anschauen wollen. Deshalb ist das Floating nach dem Flop bestenfalls als Bluff-Call zu bezeichnen,
Wichtig ist, dass der gegnerische Spieler nie Pot-Commited ist und seine Hand nicht die beste Hand ist. Sonst wird er seine Karten nicht aufgeben und die eigenen Einsätze sind verloren.
Hält man nach dem Floating das Set, ist man wahrscheinlich vorn. Kommt auf dem Turn die letzte noch ausstehende Flushkarte ist man sehr wahrscheinlich vorn. In beiden Fällen ist die nächste Bet nach dem einleitenden Floating-Move eine Value-Bet.
Hält man auf dem Turn weder das eine noch das andere, ist jede Bet, die man bringt, ein Bluff. Natürlich kann man den Floating-Move auch auf dem Turn weiterspielen, wenn man der Ansicht ist, dass man den Gegner noch auf dem River ausspielen kann, allerdings gehört dazu in jedem Fall ein guter Read und eine entsprechende Menge Chips – auf beiden Seiten.
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