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Slowplay – Slow Play beim Poker

Slowplay beim PokerHinter diesem Begriff Slowplay verbirgt sich nicht, wie man schnell vermuten könnte, ein Sammelsurium aus Fertigkeiten, mit dem man die Geschwindigkeit einer Pokerrunde herabsetzen oder sonst irgendwie wie beeinflussen könnte. Slowplay beschreibt vielmehr die Vorgehensweise, wie man seine Gegner über Qualität und Stäke der eigenen Hand hinters Licht führen kann.
Slowplay sollte vorrangig dann eingesetzt werden, wenn man eine starke Hand hat, die man aber aus verschiedenen Gründen nicht aktiv oder aggressiv spielen will.
Die Gründe hierfür reichen von der Annahme, dass man mit einer Bet oder einem Raise alle noch am Pot beteiligten Spieler vertreibt, über das Wissen, dass die Implied Odds lukrativ sind, bis hin zu der Vermutung, dass ein oder mehrere Gegner ihre Starthand oder Starthände  als stärker einstufen, wenn sie keinen Widerstand erfahren.
Beim Slowplay verhält man sich passiv, geht die bets und raises der anderen Spieler lediglich mit, verzichtet auf jedwede Aktivität und damit auf die Möglichkeit, den Pot gleich zu gewinnen.
Damit ist natürlich immer auch ein hohes Risiko verbunden, denn jede weitere Karte, die der  Gegner sich zu dem von ihm selber festgesetzten Preis kaufen kann (er setzt die Bet oder checkt, man selbst callt ja nur oder spielt check-behind) verbessert womöglich seine Hand und macht aus der bis dahin zweitbesten Hand die Nuts.
Ohne Frage will man immer dann, ’langsam’ spielen, wenn man einen Flush, eine Straight oder ein hohes Set gefloppt hat. Manche Spieler trauen sich sogar bei getroffenem 2-Pair wie z.B.: Aces up, ’langsam’ zu spielen.
Die beiden größten Gefahren, denen man sich als Spieler hier immer wieder gegenüber sieht, bestehen darin, dass man nach dem Flop eben nicht über die beste Hand verfügen muss (was bei geflopptem  2-Pair auch nicht weiter verwunderlich wäre) oder das man mit seinem ‚Slowplay’ auffliegt, weil man das Image eines versierten und trickreichen Spielers genießt.
Je seltener ein Spieler ‚Slowplay’ einsetzt, desto schwieriger wird es für seine Gegner diesen Spielzug zu durchschauen.
Nehmen wir an, Herr X sitzt an einem shorthanded Tisch mit 5 Gegnern und erhält QhQc. Nach der ersten Setzrunde sind außer ihm noch zwei weitere Spieler mit am Pot beteiligt, die  das Standard-raise von Herrn X bezahlt haben. Auf dem Flop kommen 9s9cQd. Herr X hält momentan ein Full House aber nicht die Nuts, da ja einer seiner beiden Gegner die beiden fehlenden Neunen halten könnte. Allerdings ist dieses Szenario eher unwahrscheinlich, und Herr X entschließt sich zu einem Slowplay. Er checkt, die beiden anderen Spieler checken ebenfalls. Der Turn bringt Jh. Plötzlich wird einer der beiden Spieler aktiv und setzt 2/3 des Pots. Herr X callt, der dritte Spieler foldet. Der River bringt eine Kd. Der andere checkt, Herr X setzt 1/3 des Pots, der andre Spieler callt und zeigt AhQs. Herr X gewinnt den Pot.

Hätte Herr X gleich nach dem Flop gewettet, hätte einer der Spieler sicher und der zweite Spieler wahrscheinlich auch schon hier, spätestens aber auf dem Turn, gefoldet

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