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Poker Varianz

Der Begriff beim Poker: Varianz (englisch: Variance) ist zwar auf der einen Seite vielen Pokerspielern nicht fremd – einige benutzten ihn sogar regelmäßig um bestimmte Schwankungen in ihrem Spiel zu erklären – aber so richtig warm wird man andererseits auch nicht damit.
Hinter diesem Begriff verbirgt sich ein mathematisches oder besser, empirisches Konzept, das in der Regel nichts oder nur wenig mit dem von Pokerspielern genutzten Begriff gemein hat.
Vereinfacht bezeichnet Varianz ein Maß, mit dessen Hilfe man die Abweichung (Streuung) einer Mess- / oder Zufallsgröße vom Mittelwert beschreiben kann.

Allerdings ist Varianz ein aus dem englischsprachigen Raum stammender Pokerbegriff, – so wie jeder andere auch – und eine erste schnelle Annäherung gelingt mittels der Übersetzung. Demnach bedeutet das englische Variance übersetzt Abweichung oder Streuung

Pokerspieler beschreiben mit dem Begriff Varianz die Streuung ihrer Gewinne und Verluste von einem Mittelwert, der entweder genau die Summe ausmacht, die ihre Bankroll groß ist, oder die gefürchtete 100 Mal beinhaltet, die immer genannt werden, wenn Pokerspieler Wahrscheinlichkeiten berechnen und erklären.
Zur Erläuterung: Bei einem Coinflip ist der Erwartungswert immer 1:1. Wer möchte, und die Münze einhundert Mal wirft, wird feststellen, dass pro 100 Würfe die Münze ungefähr 50 mal auf der einen Seite landet und 50 mal auf der anderen Seite. Allerdings kann es passieren, dass an einem Tag die ganze Werferei 70 : 30 für, sagen wir, Zahl ausgeht. Nun kann man aufgrund der Wahrscheinlichkeitsrechung davon ausgehen, dass in den nächsten 500 Würfen sich der Wert wieder der normalen Verteilung von 1: 1 annähert. Je öfter man die Münze wirft, desto näher kommt man an eine gleichmäßige Verteilung.

Ein anderes Beispiel: Pocket-Asse liegen preflop gegen jedes andere Paar etwa 4:1 vorn. Gleichwohl kann man damit 10 mal hintereinander verlieren (auch wenn das unwahrscheinlich ist besteht doch Möglichkeit). Je öfter man aber in seinem Pokerleben mit AA gegen niedrigere Pocket-Paare antritt, um so deutlicher nähert sich die Zahl der gewonnen Hände und Pots diesem Wert von 4 : 1 wieder an.
Das bedeutet, wer einen Pot mit AA verliert, wird, wenn er nur lange genug spielt, den Verlust über die Varianz schnell wieder reinholen – früher oder später. Von 100 Spielen wird man also etwa 80 gewinnen und 20 verlieren

Natürlich gibt es mathematische Konzepte zur Varianz, zur Normalverteilung und zur Standardabweichung, die weit über das hinausgehen, was hier steht.
Solange das Interesse aber dem Zählen der Outs und dem Berechnen der Odds und Pot Odds gilt, findet der Begriff Varianz Verwendung zur Beschreibung der Verteilung von gewonnen und verlorenen Händen des selben Wertes vor dem Hintergrund des Break Even Points – oder der Bankroll, je nach Neigung.

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