•  
  •  

Poker Hände lesen

Das Lesen gegnerischer Poker Hände ist fast eine Wissenschaft für sich. Wer es hier zu einer guten Trefferquote bringen will, benötigt eine Mischung aus Kombinationsfähigkeit, Erfahrung und bestmöglicher Bewertung der gegnerischen Moves und Einsätze.

Es gibt einige wenige Pokerspieler, die das Lesen gegnerischer Hände zu einer Kunstform erhoben haben und dafür auch entsprechend gefürchtet sind bei ihren Kontrahenten.

Doch wer diesen Handlesern mal einen zeitlang über die Schulter geschaut hat, wird schnell gemerkt haben, dass sie zwar eine hohe Trefferzahl bei den Vorraussagen gegnerischer Stärken und Schwächen aufweisen, aber eben auch immer mal wieder daneben liegen. Und so seltsam es auch klingen mag, diese Fehlerquote ist es, die einem Anfänger Mut machen sollte, seinen eigenen Weg bei der Handanalyse einzuschlagen. Dahinter steckt viel weniger ein besonderes Talent als vielmehr Erfahrung und Kombination.

Man muss nicht ein halbes Leben lang gepokert haben, oder muss seinen Lebensunterhalt mit dem Pokerspiel verdienen, um gut gegnerische Hände lesen zu können. Für den Anfang ist es völlig ausreichend, bei jeder Karte, die aufgedeckt wird, das Feld möglicher Starthände der beteiligten Spieler aufgrund ihres Spielverhaltens und der Einsätze immer weiter einzugrenzen.

Herr X hatte vor kurzem das Vergnügen, an einer Lang-Handed Cash-Game Runde teilzunehmen. Am Tisch saßen außer ihm sieben weitere Damen und Herren. Gespielt wurde No-Limit Texas Hold’em. Herr X hielt sich anfangs zurück und sammelte Informationen.

Nach einer guten halben Stunde teilte der Dealer ihm AsQs aus und Herr X hielt den Zeitpunkt für gekommen, aktiv zu werden, obwohl er im Big Blind saß. Es wurde reihum bis zum Button gecheckt. Dieser setzte nach kurzem Zögern 3BB. Schon in den Runden zuvor hatte Herr X bemerkt, dass dieser Spieler gern die Blinds stahl, Topkarten langsam spielte und weniger gute Hände gern mal puschte.

Herr X schätzte die Möglichkeit eines Steals auf mindestens 50% ein und callte den Einsatz. Der Big Blind foldete. Der Flop kam und brachte Ad Qh Ts. Herr X bewertete seine Hand jetzt als überdurchschnittlich gut und checkte, da er davon ausging, der Button würde in jedem Fall setzen, wenn er etwas getroffen hätte. Wenn nicht, würde er checken.

Der Button setzte 5BB. Ohne langes überlegen check-raiste Herr X seinen Kontrahenten und verdoppelte den Einsatz auf 10BB. Der Button zögerte kaum einen Augenblick und erhöhte den Einsatz noch einmal auf insgesamt 60BB.

An dieser Stelle entschied Herr X einen kurzen Moment innezuhalten und das Geschehene zu überdenken.
Seine anfängliche Ansicht, die Bet vom Button von 3BB könnten ein Steal gewesen sein, war nicht mehr haltbar. Einen Bluff konnte er ebenfalls ausschließen, dafür zeigte der Button viel zu viel Stärke.

Bei der Auswahl möglicher gegnerische Starthände und dem schnell anwachsenden Pot vermutete Herr X zurecht eine starke Hand beim Gegner. Von allen Möglichkeiten konnten ihn zu diesem Zeitpunkt nur vier Hände schlagen: AA, QQ, TT oder KJ.

AA und QQ schloss er weitgehend aus, weil sein Gegner mit diesen Händen am Button eher keine Standard Bet gebracht hätte, sondern bei nur zwei noch möglichen Gegnern in den Blinds sein Top Paar slow gespielt hätte. Blieben also nur TT und KJ, die ihn schlagen konnten. Allerdings neigte sein Gegner dazu, starke Hände eher nicht zu pushen. Somit hielt Herr X ein hohes Ass, also AK, AQ, AJ oder AT für die wahrscheinlichste Hand seines Gegners.

Vor diesem Hintergrund und der Chance, noch zu einem Full House zu drawen, callte Herr X, wohl wissend, dass er damit Pot-Commited war. Der Turn brachte 9c. Herr X checkte, sein Gegner aber setzte 40 Big Blinds. Da Herr X schon vorher KJ beim Gegner ausgeschlossen hatte, blieb er bei seiner Einschätzung eines hohen Asses und callte den letzten Einsatz zum All-In. Der River brachte Ac. Herr X hielt jetzt ein Full House und er ahnte schon, als es zum Showdown ging, dass die Hand seines Gegners wohl ebenfalls AQ sein würde. Und genau diese Hand dreht der auch um. Der Pot wurde aufgeteilt. Herr X atmete kräftig durch und nahm die Karten für die nächste Hand auf.

Tipp: Registrieren Sie sich noch heute bei PokerStars und sichern Sie sich einen exklusiven Einzahlungs-Bonus von *100% bis zu $600

*Übrigens brauchen Sie sich nicht zu registrieren bei PokerStars, wenn Sie sich nur mal die verschiedenen Pokerspiele anschauen wollen – Sie können sich also jederzeit in Ruhe bei PokerStars umsehen.

Alle weiteren Infos: