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Outs berechnen

outs-berechnenZum Handwerk des Pokerspielers gehört zweifellos das Berechnen der Outs, d.h., die exakte Bestimmung der Anzahl Karten, die die eigene Starthand im Laufe einer Runde verbessern. Das gilt sowohl für Made Hands als auch für Drawing Hands.
Zur Erklärung: Made Hands sind fertige Hände, solche, die entweder als Pocket-Pair daherkommen, oder gute Floptreffer aufweisen, wie z.B. der Klassiker Ah Kh mit einem gefloppten König als höchster Boardkarte.
Wer mit fertigen Händen ins Rennen geht, wird nicht unbedingt auf eine Verbesserung der eigenen Karten spekulieren. Je nach Verteilung ist man mit Kh Ks ja schon vorn. Die Chancen stehen gut. Immerhin. Anders sieht das mit Suited Connectors aus. Wer vor dem Flop mit 8h 9h das gegnerische Raise callt, hofft auf den Flop, auf ein Verbesserung, auf Draws, und wenn die drei Flopkarten da liegen, geht die Rechnerei los. Wieviele Outs habe ich?
Ein klassisches Beispiel zur Berechnung der Outs ist der Flush- Draw.
Mit der eben genannten Starthand 8h 9h und einem Flop von Ah Ts 7h lässt sich jede Menge anfangen. Optimal wäre es, wenn jetzt alle anderen Spieler checken und die Turnkarte ohne Einsatz gedealt werden würde. Aber so einfach ist es ja nie.
Bei einem Board mit einem Ass ist es wahrscheinlich, das jemand setzt. Nun steht man vor der Frage, wie viele Karten es noch insgesamt gibt, die die eigene Hand verbessern, also aus den 4 Herzkarten insgesamt 5 Herzkarten und damit einen Flush machen. Denn zum Zeitpunkt des Flops hat man als Spieler mit dieser Hand nur gute Aussichten.
Also beginnt man damit, die Outs zu berechnen.
Wenn man auf einem Flush-Draw sitzt, muss man wissen, dass von jeder Farbe insgesamt 13 Karten im Deck sind. Vier Herzkarten wurden bereits ausgegeben: 8h 9h Ah Th.
13 Herzkarten – 4 Herzkarten= 9 Herzkarten, die noch im Deck sind. Also kann man in dieser Runde davon ausgehen, dass man insgesamt 9 Outs in Herz hat.
Aber in diesem Beispiel gibt es noch ein paar weitere Outs, die berücksichtigt werden müssen, um die Hand korrekt zu Ende zu spielen. Denn die Startkarten machen mit den Gemeinschaftskarten auch einen Straight möglich, einen Open-Ended-Straight-Draw, um genau zu sein. Ein solcher Straight-Draw hat 8 Outs, also 8 Kartenmöglichkeiten, die die Hand verbessern, nämlich jede 6 und jeder Bube.
Bevor man jetzt aber beide Ergebnisse addiert, muss das letzte Ergebnis erst noch ‚bereinigt’ werden, denn die 6h und der Jh müssen vorher abgezogen werden, da sie schon bei den 9 Herzkarten für den Flush mitberechnet worden sind.
Insgesamt verfügt ein Spieler, der in der hier beschriebenen Situation seine Outs berechnet, nach dem Flop über genau 15 Outs. Im einzelnen sind das 9 Herz zum Flush: 2h 3h 4h 5h 6h Th Jh Qh Kh und 6 Karten zur Straight: 6s 6c 6d und Js Jc Jd.
Mit diesen 15 Outs lässt sich gut spielen, selbst wenn man auf dem Turn nicht trifft, hat man auf dem River noch einmal 15 Outs, seine Hand zu machen.