Das Spiel Out of Position ist immer schwierig und selten lukrativ. Lassen wir bei der Betrachtung einmal die Premium-Starthände von QQ bis AA und auch Ass/König außer Acht, gewinnt weitaus häufiger der Spieler danach, der Spieler also, der in der besseren Position sitzt. Es gibt tighte Spieler, die im Cash-Game nicht bereit sind, Ass/Zehn Under The Gun zu spielen und das preflop folden.

Zur Begriffserklärung: Out of Position ist eine Beschreibung für die Position, an der man als erster, also vor den übrigen Mitspielern aufgefordert ist zu agieren.

Selbst am Button ist man in der ersten Setzrunde, also vor dem Flop, gegenüber den Blinds Out of Position. Allerdings ist dieser Nachteil so gering, dass er keine Beeinträchtigung für den Spieler am Button bedeutet. Im Gegenteil, wenn der Flop erst mal daliegt, gibt es keine bessere Position.

Wer sich auf eine Auseinadersetzung mit einem nachfolgenden Gegenspieler einlässt, ist bis zum Ende der Hand gezwungen, in jeder Runde als Erster zu agieren. Man kann also Out of Position weder die Rundenaktion abschließen, noch aufgrund aktueller Informationen auf die Hand des Gegners schließen.

Dieser Nachteil macht das Spiel wenig lukrativ und schwierig, wenn auch nicht unmöglich.

Wie bei jeder anderen Hand auch, erkauft man sich mit gezielten Einsätzen Informationen. Der Nachteil, das man Out of Position als Erster agieren muss, sollte die Wahl der nachfolgenden Spieler, gegen die man antreten möchte, leicht machen. Es macht wenig Sinn, mit lediglich einer guten Starthand gegen loose oder sehr aggressive Gegner anzutreten. Der Informationsgewinn ist gering, und meistens tappt man bis zum Ende der Hand bestenfalls im dunkelgrauen Niemandsland ohne wirklich zu ahnen, ob man es mit der gegnerischen Hand aufnehmen kann oder nicht.

Viel einfacher gestaltet sich das Spiel Out of Position gegen geduldige Spieler, die vielleicht schon in den Runden zuvor gezeigt haben, das sie folden können (was  noch immer der schwierigste move beim Poker ist!) und vom Ansatz her eher in die tighte Kategorie eingeordnet werden können. Hier ist der Informationsgewinn wesentlich höher. Die generische Reaktion auf eine eigene Bet in entsprechender Höhe und als Frage verstanden bringt meistens eine aussagekräftige Antwort, mit der man gut arbeiten kann.

Wer also Out of Position mit Ass/Bube oder 10/10 ins Rennen geht und nach einem Flop von K/9/3 Rainbow auf seine Standart- oder Contiuation Bet ein Call oder Raise von einem erfahrenen, ernsthaften Spieler bekommt, sollte sich schon mal mit dem Gedanken anfreunden, dass er sehr wahrscheinlich geschlagen ist.

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