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Karten zeigen beim Poker

Kleine-und-mittlere-paare- spielen

Nach den Internationalen Pokerreglen der TDA (Tournament Directors Association) und auch nach den Regelen der ASAP (Austrian Poker Sport Association) – um nur zwei zu nennen – muss der Spieler, der vor dem Showdown seinen letzten move gemacht hat, als erster seine Karten zeigen. Wurde keine Aktion durchgeführt, dann muss der erste Spieler links vom Dealer seine Karten als erster zeigen.

Soweit das Regelwerk. Nun ist es aber darüber hinaus immer wieder zu beobachten, dass Spieler, sowohl live als auch online, freiwillig ihre Pocket Karten offen auf den Tisch legen. Sie tun dies in den unterschiedlichsten Spielsituationen. Was ist die Motivation, die sich dahinter verbirgt? Warum zeigen Spieler offen ihre Karten? Warum schenken sie ohne Gegenleistung wichtig Informationen her? Ich weiß es nicht.

Während es im Casino immer möglich ist, nach dem Showdown seine Karten offen zu legen, bietet online nicht jeder Pokerraum ein entsprechendes Feature an. Bei einigen müssen erst umständlich Kontrollkästchen in den Optionen aktiviert werden, bei anderen kann man das gleich vom Tisch aus steuern.
Da gibt es in den online Räumen dieser Welt Spieler, die im Big Blind sitzend kampflos den Small Blind einstreichen, weil keiner Interesse hat, die Blinds anzugreifen, und dann dreht der Big Blind irgendwelche marginalen Hände wie 7c2h oder 8d5s um. Was will er damit sagen? Will er deutlich machen, dass er es jedem am Tisch aber mal so richtig gezeigt hat? Oder will er mitteilen, dass er seinen Blind kampflos aufgegeben hätte, wenn nur jemand den Mut gehabt hätte zu setzen? Ich weiß es wirklich nicht.
Hin und wieder finden sich Kartenzeiger auch am Final Table (online) bei Turnieren oder SNG’s, wenn sie vor der Frage stehen, das gegnerische All-In zu callen oder zu folden. Anstatt ruhig zu passen, zeigen sie noch mal schnell ihre geringwertige Starthand, bevor sie diese wegwerfen, als wollten sie sich entschuldigen für ihre schwache Hand und dafür, diese zu folden.
Alles was sie damit erreichen, ist Informationen preiszugeben, die dann gegen sie verwendet werden können. Ein Spieler der mit J8 ein All-In nicht callt und seine Hand dann offenlegt, zeigt schon mal eine Grenze auf, unter die er nicht gehen wird. Jetzt gilt es nur noch, diese Grenze nach oben hin genauer zu  bestimmen.

Ich sehe keinen Sinn im Karten zeigen und das nicht nur, weil es gute und weitverbreitete Pokeransicht ist. Ich rate jedem, der sich unsicher ist, ob er es mal versuchen soll oder nicht, davon ab. Die Erfahrung hat gezeigt, dass gegnerische Spieler den Informationsgewinn sofort  versuchen umzusetzen, ihr Spiel augenblicklich anpassen, wenn es gegen den ‚Kartenaufdecker’ geht.

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