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Pot Commited vs. Bubble Boy

Der Poker Begriff Pot Commited wird als der Zustand bei einem Spieler erklärt, bei dem er im Rahmen einer Spielrunde schon so viel in den laufenden Pot investiert hat, dass er seine restlichen Chips ebenfalls noch setzen muss.

Als Pokerspieler erlebt man diese Situation immer wieder: Der eigene Anteil am Pot ist so hoch und es bleiben nach Abschluss der Hand nur so wenig Chips übrig, dass man eigentlich nicht mehr folden kann. Also callt man, um im Rahmen des Verhältnisses von Pot Odds zu Odds den Ausgleich aufrecht zu erhalten.
Das mag auch richtig sein, mathematisch richtig, wohlgemerkt. Ebenso wie der darauf folgende Call. Das sind dann solche Momente, in denen ein Spieler während einer Pokerturnier TV-Übertragung den folgenschweren Satz: ‚I have to call’ von sich gibt und sich damit in eine lange Reihe von Spielern eingliedert, die das Turnier vor erreichen der Geldränge verlassen mussten.
Aber was, wenn man zwar Pot-Comitted ist, aber genau weiß, dass man geschlagen ist? Sollte man dann wirklich callen? Oder besser folden?

Herr X gehört zu den Spielern, die ausgemachte Verluste vermeiden. Selten, dass er sich dieser Tage in den Bereich des Turnier-Pokers verirrt, aber die Einladung die er erhalten hatte, war einfach zu schön. Mit einem kleinen Buy-In von 100 Dollar die Aussicht auf 7.000 Dollar für den ersten Platz, das hatte schon was. Herr X bedankte sich für die Einladung, zahlte sein Buy-In und war zum verabredeten Zeitpunkt am verabredeten Ort.
Anfangs hatte Herr X sich Zeit gelassen, ein paar Chips gewonnen, nichts weltbewegendes, aber genug, um sich ein Image aufzubauen. Später dann hatte er das Tempo forciert, befand sich mit seinem Stack sogar einmal unter den ersten zehn Spielern, geriet anschließend aber unter Druck, verlor über die Hälfte seiner Chips und hatte gegen Ende der Turniers, als der Bubble Boy gesucht wurde, noch genau 11 Big Blinds vor sich.
In der nächsten Hand erhielt Herr X Ah Js. Er saß am Button. Vor ihm hatten alle gefoldet, er setzte 6 seiner 11 Big Blinds. Der Small Blind foldete, der Big Blind callte. Im Flop kamen Qd 9d 6c. Der Big Blind checkte. Herr X checkte ebenfalls. Der Turn brachte Jh. Der Big Blind checkte wieder. Herr X betrachtete das Board, das sich inzwischen unter all den vielen Draw-Möglichkeiten förmlich bog und überlegte, was zu tun sei. Ja, er hatte den Jack schließlich getroffen, aber welches Spiel spielte sein Gegner? Wahrscheinlich wäre es besser gewesen, gleich von Anfang an All-In zu gehen. Hin und her gerissen zwischen einem nachträglichen All-In und einem Check entschied sich Herr X fürs checken. Die Riverkarte wurde gedealt: 5d.
Der BigBlind setzte 6 Blig Blinds. Herr X hatte noch 5 Big Blinds übrig. Er hatte inzwischen mehr als die Hälfte seines Stacks in diesen Pot investiert. Eigentlich hätte er an dieser Stelle gecallt, denn er war Pot-Committed. Aber der Bubble Boy war noch nicht gefunden. Herr X foldete. Die Chips wanderten zu seinem Gegner. In der Runde darauf wurde ein anderer der Bubble Boy. Das Spiel wurde anschließend, wie so oft, wieder lockerer. Herr X konnte zwei mal aufdoppeln und machte schließlich einen guten vierten Platz.

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